Was der Chronist aus der Geschichte des Vereins zu berichten hat
Albert Levi, ein jüdischer Geschäftsmann aus Werden, besaß die Fischereirechte im Werdener Hafen. Er schloß sich mit 22 anderen Anglern zusammen. Am 16. September 1923 gründeten dann 23 begeisterte Sportangler den
Fischerei-Verein e. V. Werden-Ruhr (heute Kanufreunde und Fischereiverein Essen-Werden e.V.). Im Jahre 1926 haben die Mitglieder eine Vereinssatzung ausgearbeitet, die Ende 1960 erweitert und seither ständig den aktuellen Bedürfnissen angepasst wurde.
„Hege und Pflege von Fischbestand und Fischwasser, Erziehung zu sportlicher Auffassung und Zusammenschluss aller Mitglieder mit dem Ziel, weitere eigene Pachtgewässer zu erhalten“, war der Sinn der damaligen Gründung.
Als 1928 der Baldeneysee gestaut wurde, kam es zu einer Neuaufteilung der Fischereirechte. Der Verein durfte nur noch unterhalb des Wehres auf Fischfang gehen.
Das erste Ziel, ein eigenes Pachtwasser, wurde bald verwirklicht. Aus ursprünglich 2,5 km wurden bald ca. 4,6 km (von km 24,634 bis km 29,255). Dies war nur durch die vielen finanziellen Opfer der Mitglieder damals möglich. Wir können an dieser Stelle nicht alle früheren Vorstände aufführen, gedenken aber in Dankbarkeit des Sportkameraden Ludger Reinecke, der unter persönlichen und finanziellen Opfern den Bestand des Vereins sicherte. Dank gehört auch dem Sportkameraden Heinrich Fleckhaus, der in zielstrebiger und zäher Beharrlichkeit die Pachtverträge für unsere Ruhr sicherte. In den schweren Nachkriegsjahren war unser Ehrenvorsitzender Adolf Kaufel die kraftvolle Persönlichkeit, den Verein vor allen Gefahren und negativen Einflüßen von außen zu schützen und die Mitglieder zu einen. Auch an der Gründung der Landesgruppe Ruhr war er maßgeblich beteiligt.
Unter dem Vorsitzenden Heinrich Barnscheid kaufte der Verein im Jahre 1966 die Fischereirechte für den Heyerstrang (Ruhr km 28,050 bis 28,850), den Rutherbach und den Wolfsbach. Durch eine Änderung des Landesfischereigesetzes gingen alle bisherigen Fischereirechte an der Ruhr zur Ruhrfischereigenossenschaft über. Darunter fiel auch der Heyerstrang, den wir seit dem 01.01.1974 als Pächter befischen.
Im selben Jahr wurde im Landesfischereigesetz auch das Ablegen einer Sportfischerprüfung (heute Fischerprüfung) für alle Angler zur Pflicht.
Im Jahre 1973 hatte der Verein bereits 200 Mitglieder , davon 15 Jugendliche. Wenn die Sparte Fischerei heute ca. 260 Mitglieder (einschließlich der Jugendfischer) zählt, sagt diese Zahl noch nicht, wieviel Arbeit und Mühe , wieviel Schwierigkeiten überwunden werden mußten, den Verein zu seiner heutigen Größe zu führen.
Wir können aber mit einigem Stolz sagen, dass unser Ziel erreicht wurde. Steht doch der Verein nach außen und innen gefestigt, finanziell gut fundiert, von allen Nachbarvereinen und Behörden geachtet, mit an führender Stelle im Ruhrrevier.
Die Anerkennung als vorbildlicher Verein, weit über die Grenzen unserer Heimat hinaus, ist das Verdienst der jeweils amtierenden Vorstände. Unter Leitung dieser Vorstände wurde vor allen Dingen in der Zeit nach 1945 eine intensive und planmäßige Gewässerbewirtschaftung betrieben. Mitglieder des Vereins nahmen an speziellen Lehrgängen für Gewässerwarte an der Landesanstalt für Fischerei in Albaum/Sauerland und an Spezialkursen für Gewässerwarte und Fischereiaufseher an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Fischerei in Starnberg teil. In diesen Lehrgängen erhielten sie die Berechtigung zur Abnahme der Fischerprüfung.
Nicht vergessen dürfen wir unsere amtlich verpflichteten Fischereiaufseher, deren Aufgabe die Gewässerüberwachung ist. Sie sorgen für die Einhaltung der gesetzlichen und der vom Verein erlassenen Bestimmungen.
Erfolge des Vereins:
Bald nach Ende des Krieges begannen wir, uns an sportlichen Turnieren zu beteiligen und denken heute noch gerne an viele schöne Erfolge, die wir in Essen, Duisburg, Düren und Witten erringen konnten. Daneben haben wir alles getan, um in der Öffentlichkeit den Begriff des Anglers von der Witzblattfigur hinweg zu dem eines echten Sportsmannes zu machen. In den langen Jahren des Bestehens haben uns viele geholfen und wir möchten ihnen heute besonders danken, allen voran dem Ruhrverband und der Ruhrfischereigeossenschft, aber nicht minder allen Mitgliedern, die so oft ihre privaten Interessen hintenan stellten, um dem Verein zu helfen. Mit großer Freude denken wir an die kameradschaftliche Zusammenarbeit mit dem Fischereiverein Essen, die es erst ermöglicht hat, dass alle Essener Fischwasser in Vereinspacht kamen.
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